Prof. Dr. med. Klaus Püschel

Professor und Direktor des Instituts für Rechtsmedizin des Universitätsklinikums
Hamburg‐Eppendorf

Klaus Püschel

Foto: I. Emrich | redRobin

Klaus Püschel ist Rechtsmediziner und weltweit als Forensiker und Gutachter im Einsatz. Einer seiner Schwerpunkte ist die forensische Bildgebung. Außerdem ist er an forensischen Untersuchungen archäologischer Funde beteiligt. Klaus Püschel klärt die Ursachen von Todesfällen auf. Mit seiner Erfahrung ist er immer wieder zu besonders brisanten und umstrittenen Fällen gefragt. So hat er 1987 gemeinsam mit Werner Janssen den Leichnam des Politikers Uwe Barschel obduziert und einen Suizid bestätigt. Sein rechtsmedizinisches Urteil wird auch bei der Rekonstruktion von Täterverhalten eingesetzt. Zur Aufklärung nutzt er die klassische Methode der Obduktion und moderne Bildgebungsverfahren (Computertomografie, Magnetresonanztomografie). Die forensische Bildgebung ist einer seiner Forschungsschwerpunkte. Zudem analysiert er Todes‐ und Notfälle durch Drogen.

Für Gerichtsprozesse dokumentiert und bewertet Klaus Püschel Verletzungen von Gewaltopfern. Gemeinsam mit Kollegen aus anderen Fachrichtungen hat er ein Kompetenznetz aufgebaut, das Anlaufstelle ist bei einem Verdacht auf Misshandlung oder sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen. Mit seinem Team erforscht er auch Ursachen des sogenannten plötzlichen Kindstods (SIDS/SID, Sudden Infant Death Syndrome).

Die moderne Rechtsmedizin berührt auch gesellschaftliche Fragen wie die Vielfacheinnahme von Medikamenten, Gewalt in der Pflege oder Möglichkeiten und Grenzen molekularbiologischer Methoden in der Kriminalistik. Klaus Püschel ist auch an forensischen Untersuchungen archäologischer Funde beteiligt. So hat er mit seinem Team eine Moorleiche aus der Eisenzeit identifiziert.